Das Theater und Kabarett “Die Hölle” im Souterrain des Theaters an der Wien. Das große Werk von Georg Wacks, dem die Ideen nicht ausgehen und der staunendmachende Shows auf die Bühne bringt. Herrliche Schmonzetten, teilweise jenseits des Bon Ton, aber trotzdem nie peinlich. Naja, fast halt. Große Lieder, groteske Texte, fabelhafte Kostüme, verrückte Regieeinfälle, immer etwas clownesk, schräg und schrill. Und immer liebevoll und mit Riesenspaß. Wie herrlich, ein kleiner Teil des Ganzen sein zu dürfen. Es ist heuer meine zehnte Ausstellung in der „Hölle“ und bereits die zwölfte zum Thema Jüdisches Kabarett – unglaublich. Begonnen hat alles 2009 im Theater Leo, wo wir Jüdische Wochen veranstaltet haben und ich dazu eine erste Ausstellung gestaltet habe, vorerst nur mit einigen Plots. 2010 folgte dann das erste Programm in der „Hölle“ mit meiner ersten Ausstellung – wird hatten damals noch nicht so richtig an viele Fortsetzungen geglaubt, daher hab ich billige Ikea-Rahmen gekauft, die den Vorteil hatten, sehr leicht zu sein, und habe selbst Plots gelayoutet – das mache ich heuer, im Jahr 2018 noch immer – und die Rahmen halten erstaunlicherweise nach wie vor.
Zehn Ausstellungen ohne Budget, mit viel Phantasie zum immer selben Thema – das muss man einmal schaffen. Ich erinnere mich an eine Ausstellung vor einigen Jahren, also die damals vielleicht 13-jährige Veronika staunend durchgegangen ist und gesagt hat: „Resa, Du hast hier ja Deinen ganzen Hausrat ausgestellt.“ Stimmt: Mein Fundus ist groß und ich finde immer wieder passende Objekte, die ich mit der richtigen Geschichte versorgen kann. Legendär sind die Locke von Carli Nagelmüller oder auch Fritz Grünbaums Zigarre. Lorgnons, Champagnergläser, silbrige Vasenverzierungen, Deckerl aller Arten, Fächer, Hüte etc. regen meine Phantasie an – und so wird es eine Ausstellung zwischen Wahrheit und Dichtung, die heuer 2018 erstmals endlich einen richtigen Namen bekommen hat: Satire-Ausstellung nennt sie der Standard-Journalist Wojtek Czaja. Und das trifft den Nagel auf den Kopf. Meine Trump-Vitrine 2017 hat alles in den Schatten gestellt. „From hell to hell“ sollte sie heißen – und niemand hat geglaubt, dass ich die Wahrheit sage. Das ist die Kunst der Satire – man weiß nie, was wahr ist oder eben nicht.
Das Thema allein birgt so viele Facetten. Vitrinen entstanden über die Entstehung der Hölle, Diseusen und Bad Ischl, Zensur, Musik, Exil, Shanghai, Ungarn und Schweden, Oscar Schlemmer und Oscar Straus, Bruno Granichstaedten, Familie Natzler, Sport, Lesben, Hazardspiele, Wiener Lied, Dada, Mickey Mouse, Das rote Meer, Skandalkonzert, Künstlerinnen etc.
Und die Ideen gehen uns nicht aus – schon sind wir für die 11. Produktion engagiert – was für eine Freude und zugleich Herausforderung, welche Details in Szene gesetzt werden können.

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Das Theater und Kabarett “Die Hölle” im Souterrain des Theaters an der Wien. Das große Werk von Georg Wacks, dem die Ideen nicht ausgehen und der staunendmachende Shows auf die Bühne bringt. Herrliche Schmonzetten, teilweise jenseits des Bon Ton, aber trotzdem nie peinlich. Naja, fast halt. Große Lieder, groteske Texte, fabelhafte Kostüme, verrückte Regieeinfälle, immer etwas clownesk, schräg und schrill. Und immer liebevoll und mit Riesenspaß. Wie herrlich, ein kleiner Teil des Ganzen sein zu dürfen. Es ist heuer meine zehnte Ausstellung in der „Hölle“ und bereits die zwölfte zum Thema Jüdisches Kabarett – unglaublich. Begonnen hat alles 2009 im Theater Leo, wo wir Jüdische Wochen veranstaltet haben und ich dazu eine erste Ausstellung gestaltet habe, vorerst nur mit einigen Plots. 2010 folgte dann das erste Programm in der „Hölle“ mit meiner ersten Ausstellung – wird hatten damals noch nicht so richtig an viele Fortsetzungen geglaubt, daher hab ich billige Ikea-Rahmen gekauft, die den Vorteil hatten, sehr leicht zu sein, und habe selbst Plots gelayoutet – das mache ich heuer, im Jahr 2018 noch immer – und die Rahmen halten erstaunlicherweise nach wie vor.
Zehn Ausstellungen ohne Budget, mit viel Phantasie zum immer selben Thema – das muss man einmal schaffen. Ich erinnere mich an eine Ausstellung vor einigen Jahren, also die damals vielleicht 13-jährige Veronika staunend durchgegangen ist und gesagt hat: „Resa, Du hast hier ja Deinen ganzen Hausrat ausgestellt.“ Stimmt: Mein Fundus ist groß und ich finde immer wieder passende Objekte, die ich mit der richtigen Geschichte versorgen kann. Legendär sind die Locke von Carli Nagelmüller oder auch Fritz Grünbaums Zigarre. Lorgnons, Champagnergläser, silbrige Vasenverzierungen, Deckerl aller Arten, Fächer, Hüte etc. regen meine Phantasie an – und so wird es eine Ausstellung zwischen Wahrheit und Dichtung, die heuer 2018 erstmals endlich einen richtigen Namen bekommen hat: Satire-Ausstellung nennt sie der Standard-Journalist Wojtek Czaja. Und das trifft den Nagel auf den Kopf. Meine Trump-Vitrine 2017 hat alles in den Schatten gestellt. „From hell to hell“ sollte sie heißen – und niemand hat geglaubt, dass ich die Wahrheit sage. Das ist die Kunst der Satire – man weiß nie, was wahr ist oder eben nicht.
Das Thema allein birgt so viele Facetten. Vitrinen entstanden über die Entstehung der Hölle, Diseusen und Bad Ischl, Zensur, Musik, Exil, Shanghai, Ungarn und Schweden, Oscar Schlemmer und Oscar Straus, Bruno Granichstaedten, Familie Natzler, Sport, Lesben, Hazardspiele, Wiener Lied, Dada, Mickey Mouse, Das rote Meer, Skandalkonzert, Künstlerinnen etc.
Und die Ideen gehen uns nicht aus – schon sind wir für die 11. Produktion engagiert – was für eine Freude und zugleich Herausforderung, welche Details in Szene gesetzt werden können.

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