Meine Nichte und ihre Freundin machen mir das schönste Geschenk: Wir fahren nach Linz und schauen uns das Musical Der Hase mit den Bernsteinaugen an – das wollte ich unbedingt sehen. Meine Forschungen, Georgs Wissen, alles, was uns seit Jahrzehnten beschäftigt und bewegt, werden auf der Bühne plötzlich lebendig – mir kommen die Tränen. Was für ein Geschenk, plötzlich auf dieser Ebene in die Geschichte eintauchen zu können. Und den Mädeln ist gar nicht bewußt gewesen, dass sie nun Georgs Wissen auf der Bühne sehen und wir Edmund de Waal natürlich kennen. Alles rückt so nahe, ich habe keine Distanz, denn dies ist meine Welt, mein Denken, meine Familie im weiteren Sinne. Das ist der Geist, in dem wir aufgewachsen und erzogen wurden. Endlich wird dies gewürdigt – auch auf dieser Schiene der Unterhaltung. Plötzlich erinnere ich mich, dass ich im Jahr 1990 bei einer Tagung über das Bürgertum wie eine Exotin dagestanden bin. Alle haben gejammert, dass das Bürgertum untergangen ist. Und dann bin ich auf die Bühne gegangen und hab gesagt: Stimmt nicht! Ich bin doch da! Und meine Familie! Meine Freunde! Es gibt uns noch! Vielleicht sind wir nicht mehr so viele, aber wir sind da! Alle waren erstaunt: Eine 22-Jährige ändert die Forschung von kleinbürgerlichen Spießern. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

Die Geburtstagsgratulanten zeigen mir einmal mehr, welch Glück ich habe: Was für ein Geschenk, solche auf so viele Arten inspirierende Menschen rund um mich zu wissen. Sie alle machen mich zu dem, was ich bin. Der Austausch, die Anregung, die emotionale Herausforderung – das alles erweist sich oft als anstrengend, aber ich möchte es auch nicht missen, denn nur dies bewegt mich und meine Projekte nach vorne, weiter und weiter und lässt Neues entstehen.

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Meine Nichte und ihre Freundin machen mir das schönste Geschenk: Wir fahren nach Linz und schauen uns das Musical Der Hase mit den Bernsteinaugen an – das wollte ich unbedingt sehen. Meine Forschungen, Georgs Wissen, alles, was uns seit Jahrzehnten beschäftigt und bewegt, werden auf der Bühne plötzlich lebendig – mir kommen die Tränen. Was für ein Geschenk, plötzlich auf dieser Ebene in die Geschichte eintauchen zu können. Und den Mädeln ist gar nicht bewußt gewesen, dass sie nun Georgs Wissen auf der Bühne sehen und wir Edmund de Waal natürlich kennen. Alles rückt so nahe, ich habe keine Distanz, denn dies ist meine Welt, mein Denken, meine Familie im weiteren Sinne. Das ist der Geist, in dem wir aufgewachsen und erzogen wurden. Endlich wird dies gewürdigt – auch auf dieser Schiene der Unterhaltung. Plötzlich erinnere ich mich, dass ich im Jahr 1990 bei einer Tagung über das Bürgertum wie eine Exotin dagestanden bin. Alle haben gejammert, dass das Bürgertum untergangen ist. Und dann bin ich auf die Bühne gegangen und hab gesagt: Stimmt nicht! Ich bin doch da! Und meine Familie! Meine Freunde! Es gibt uns noch! Vielleicht sind wir nicht mehr so viele, aber wir sind da! Alle waren erstaunt: Eine 22-Jährige ändert die Forschung von kleinbürgerlichen Spießern. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

Die Geburtstagsgratulanten zeigen mir einmal mehr, welch Glück ich habe: Was für ein Geschenk, solche auf so viele Arten inspirierende Menschen rund um mich zu wissen. Sie alle machen mich zu dem, was ich bin. Der Austausch, die Anregung, die emotionale Herausforderung – das alles erweist sich oft als anstrengend, aber ich möchte es auch nicht missen, denn nur dies bewegt mich und meine Projekte nach vorne, weiter und weiter und lässt Neues entstehen.

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