Programme
Franz Lehár und seine jüdischen Librettisten
Kennen Sie Julius Bauer? Oder Rudolf Eger? Aber vielleicht Paul Knepler. Und sicher Fritz Löhner-Beda. Sie zählen zu den insgesamt 14 Librettisten, die gemeinsam mit Lehár Bekanntes und Unbekanntes, Romantisches, Modernes, Nachdenkliches und Lustiges geschaffen haben. Ihre Schicksale sind meist in Vergessenheit geraten. Doch was wäre Lehárs Werke ohne Textzeilen wie Lippen schweigen, Immer nur lächeln oder O Mädchen, mein Mädchen, wie lieb ich dich? Text und Melodien bleiben untrennbar verbunden. Der Abend stellt die Schöpfer dieser Textzeilen in den Mittelpunkt.
Für das Programm „Im Frauenparadies“ über die großen Diven der Roaring Twenties mit Ethel Merhaut, Florian Teichtmeister, dem Orchester Divertimento Viennese und Vinzenz Praxmarer durfte ich die Dramaturgie entwickeln und die Moderationstexte schreiben – ein wunderbares Projekt, das die Zeit, in der Kultur so reduziert wurde, mit Musik und Ideen erfüllt hat.
Die 1920er Jahre waren geprägt von Diven: Angebetet, verehrt, bewundert kreierten sie kleine feine Chansons, große pompöse Hauptrollen, witzige Schlager und frivole Petitessen. Sie sangen, spielten und tanzten von Walzer bis Shimmy in Operetten, auf Kabarettbühnen und im jungen Tonfilm. Heute sind ihre Namen vergessen – unser Programm will sie der Vergessenheit entreißen und ihnen neues Leben einhauchen. Annie Dirkens und Louise Kartousch, Rita Georg und Betty Fischer, Rosy Barsony und Gitta Alpar, Martha Eggerth und Zarah Leander: Sie alle unterhielten ihr Publikum und prägten das Entertainment ihrer Zeit.