Das Kabarett „Die Hölle“ in Wien

Marie-Theres Arnbom gemeinsam mit Georg Wacks (Hg.)

Mit Beiträgen von: Marie-Theres Arnbom, Stefan Frey, Markus Kristan, Karin Sedlak, Christine Stemprock, Georg Wacks

Im Herbst 1906 eröffneten die beiden Volksschauspieler und Theater-unternehmer Sigmund und Leopold Natzler das Theater und Cabaret „Die Hölle“ im Souterrain des Theaters an der Wien. „Die Hölle“ war eines der legendärsten und langlebigsten Unterhaltungsetablissements im deutschsprachigen Raum. Sie war dem Geist des französischen Cabarets verpflichtet und eine Talenteschmiede für Unterhaltungskünstler aller Art. Ralph Benatzky, Fritz Grünbaum, Karl Farkas, Hans Moser, Hugo Wiener, Mela Mars und Stella Kadmon sind nur einige Stars, deren Karriere in der „Hölle“ ihren Anfang nahm. Josef Urban und Heinrich Lefler entwarfen zwei prachtvolle Jugendstilräume: den Theatersaal, und den sogenannten Höllensaal, der rot in rot gehalten, mit Boxen und züngelnden Goldflammen verziert und mit hohen Spiegeln ausgestattet war. Ein Restaurantbetrieb sorgte für das leibliche Wohl.

„Champagnisiert“ wurde zu den Darbietungen der Künstler und des Hausorchesters bis in die frühen Morgenstunden. Franz Lehár, Edmund Eysler und der junge Robert Stolz schrieben einaktige Varietéoperetten, Béla Laszky und Ralph Benatzky frivole Lieder, die von den umjubelten Diseusen Mela Mars und Josma Selim vorgetragen wurden. Fritz Grünbaum las aus eigenen Dichtungen, und Grete Wiesenthal brachte ihre eindrucksvollen Tänze. Mehr als 20 Jahre lang war „Die Hölle“ eines der führenden Cabarets im deutschsprachigen Raum. Die kenntnisreichen und detailgenauen Informationen der Autoren zeichnen ein Bild dieses legendären Unterhaltungsetablissements.

Erschienen im Armin Berg Verlag,
Wien 2010

ISBN 978-3-95026-7310